Kultur auf der Insel

Der glückliche Matthias, Kunst der Westküste und freche Oterbaankins

Sprechende Grabsteine

„Können Grabsteine sprechen? Auf Föhr können sie es. Und sie erzählen die Geschichten der großen Föhrer Walfangkapitäne, die vor Jahrhunderten im Nordmeer unterwegs waren. Was haben diese Männer dort alles erlebt, welche Abenteuer mussten sie bestehen? Die Inschriften auf den Grabsteinen verraten es. Also unbedingt einen Ausflug zu den Friedhöfen von Nieblum und Süderende machen, es lohnt sich!“                  

Wer Tradition sucht, wird auf Föhr auf jeden Fall fündig. Von Ringreiten über Biikebrennen, von Hügelgräbern über Wälle aus der Wikingerzeit bis zu denkmalgeschützten Friedhöfen – die Insel ist voller Geschichte. Und dabei gleichzeitig so wunderbar jung.

In den Sommermonaten freuen sich Einheimische und Gäste auf Lesungen, Pop-, Jazz- und Klassik-Konzerte und das ganze Jahr hindurch über ein großes Kunstmuseum in einem kleinen Friesendorf.

Wyk auf Föhr

Geschichten im Museum

Wer durch das Tor aus riesigen Blauwalunterkieferknochen das Museumsgelände betritt, ist schon einmal zu Recht beeindruckt. Im Gebäude des Carl Häberlin-Friesenmuseum in Wyk kann man in 10 Räumen vieles erfahren über Walfang und Seefahrt, über Föhringer Trachten oder die heimische Natur. Und draußen, auf dem Gelände, wartet noch die Bockwindmühle von der Hallig Langeneß auf einen Besuch.

Friesenmuseum

Friesenkirche St. Nicolai Kirche

Manchmal begeistern schon Kleinigkeiten: In der Kirche St. Nicolai gibt tatsächlich einen eisernen Huthalter aus dem Jahre 1678 an der Westempore. Aber natürlich sollten Sie auch unbedingt einen Blick auf den Altar (1643), die Kanzel (1630), den Taufstein (13. Jahrhundert), die Statue des Heiligen Nicolaus (um 1300), die spätgotischen Plastiken und die Orgel in dieser spätromanischen Kirche werfen. In frühen Jahrhunderten fanden hier übrigens auch politische Versammlungen und Gerichtstagungen statt.

Kirche St. Nicolai

Nikolaikirche Wyk auf Föhr Rückansicht

Nieblum

Besuch im Friesendom

Die St. Johannis Kirche in Nieblum ist die älteste mittelalterliche Kirche der Insel. Auf den Mauern eines Vorgängerbaus entstand im 13. Jahrhundert das heutige Gotteshaus. Das Relief der alten Granittaufe aus dem 12. Jahrhundert erzählt von Drachen und Löwen, der Schnitzaltar zeigt die Krönung Mariens.

Friesendom

Süderende

St. Laurentii

Man sieht ihn von weitem (sogar von Amrum aus!), den Turm der St. Laurentii Kirche. Die Geschichte der Kirche reicht zurück in das Mittelalter, die Gewände aus schwerem Findlingsgranit sind heute noch außen zu entdecken. Vielleicht sind Sie ein Glückpilz und ergattern Karten für ein Konzert- von Orgel bis Folk - in dem imposanten Bauwerk. Auch der Friedhof in Süderende ist einen Besuch wert. Denn die historischen Grabdenkmäler mit Bildnissen und Inschriften geben einen Einblick in die Zeitgeschichte der Insulaner. Suchen Sie doch einmal die Grabplatte des Walfängers Matthias Petersen. Er hat in 5 Jahrzehnten 373 Wale erlegt- das machte ihn zu einem „Glücklichen Matthias“.

https://www.st-laurentii.de/

Wrixum

Historische Wrixumer Windmühle

Es ist ein echtes Wahrzeichen von Föhr und gehört auf jeden Fall auf Ihre „to see“-Liste: der „Große Erdholländer“ in Wrixum. Entdecken Sie die ehemaligen Kornaufzüge, den alten Mahlstein und die großen Zahnräder? Zurzeit werden fleißig Spenden gesammelt, um die Mühle zu erhalten und zu einem Ort der Begegnung mit Tradition und Handwerk gedeihen zu lassen.

Unsere Windmühle

Nieblum

Friesische Baukunst

Bei dem Anblick dieser Häuser auf Föhr setzt das Urlaubsgefühl sofort ein: Rote Backsteinmauern, Reet auf dem Dach, entzückende Sprossenfenster und ein prachtvoller Garten. Das Zuhause von Seefahrern und Walfängern im 17. und 18. Jahrhundert ist auch heute noch eine Augenweide, vor allem in Nieblum und Süderende stehen die schönsten Kapitänshäuser.

Borgsum

Lembecksburg.

Flucht- und Schutzburg vor den Wikingern

Mit ein bisschen Fantasie wird man bei diesem Bodendenkmal in die Wikingerzeit zurückversetzt. Denn der große Ringwall, bis zu 10 Meter hoch, sicherte die heute noch sichtbaren Überreste eine Wallburg aus der Wikingerzeit. Der Innenraum der Burg hat einen Durchmesser von fast 100 Metern. Außer durch den Wall wurde die Burg durch ein Sumpfgebiet und einen Burggraben beschützt.

Lembecksburg Föhr

Insel Foehr Lembecksburg Wall Ausgrabung

Borgsum

Auf den Spuren der Oterbaankins

Lust auf etwas Sagenhaftes? Die Oterbaankins, kleine Gnome mit dünnen Arme, krummen Beinen und großem Kopf, leben in den Heiden und unter den vielen Grabhügeln von Föhr, kommen nur nachts aus den Höhlen und treiben ihren Schabernack mit uns Menschen. Wer aufmerksam über unsere schöne Insel läuft, wird die Oterbaankins sicherlich auch tagsüber entdecken- und wenn es auch nur als steinerne Figur am Wegesrand ist.

Die Ooterbankin

Alkersum

Kunst der Westküste

Eine Gastwirtschaft wird zum Museum: In Grethjens Gasthof kehrten bereits im 19. Jahrhundert Künstler aus Deutschland, Dänemark und die Insulaner ein. Dieser künstlerische Treffpunkt wurde 2009 wiederbelebt und als Museum “Kunst der Westküste” zum bedeutenden kulturellen Kunstjuwel.  Beeindruckende Gemälde und Grafiken aus der Zeit von 1830 bis 1930 zum Thema Meer und Küste aus den Niederlanden, Deutschland, Dänemark und Norwegen, darunter Werke berühmter Maler wie Edvard Munch, Piet Mondrian und Max Liebermann, sind dort beheimatet. Die Sammlung wird unter wechselnden Aspekten jährlich neu präsentiert.

Museum Kunst der Westküste